In der Transaktionsanalyse ist das Ziel der Therapie die Erlangung von innerer Freiheit im Sinne der Autonomie.

Als Heilung bezeichnet die Transaktionsanalyse den Prozess der Bewusstwerdung im Klienten/ in der Klientin. Bewusstheit darüber, dass er/ sie heute andere Handlungs- und Wahlmöglichkeiten als in der Kindheit hat und er/ sie sich für eine von ihnen entscheiden kann. Um zur Heilung zu gelangen, ist die Enttrübung des Erwachsenen-Ichs notwendig - das Umlernen des Kindes unter geschützten Bedingungen – und die Inkorporation neuer Botschaften ins Eltern-Ich durch die/ den Therapeut*in. (Glöckner)
Eric Berne, der Erfinder der tiefenpsychologischen Transaktionsanalyse geht davon aus, dass Erwachsene drei wichtige Ich-Zustände in sich haben. Das Erwachsenen-Ich, das Kind-Ich und das Eltern-Ich. Ein Therapiesegment kann sich hauptsächlich mit Kind-Ich, Eltern-Ich, einem Dialog zwischen Kind-Ich und Eltern-Ich oder aber mit dem Erwachsenen-Ich-Zustand befassen. Im Kind-Ich sind alle Gefühle gespeichert, die wir jemals gehabt haben und zur Zeit haben und wenn wir emotional sind, sind wir sehr kindlich. Im Eltern-Ich, auch Über-Ich genannt, sitzen unsere verinnerlichten und übernommenen Meinungen, Botschaften und Normen von den wichtigen Bezugspersonen. Das Erwachsenen-Ich wiegt die Intentionen dieser 2 Instanzen ab, schaut auf die Angemessenheit zum äußeren Umfeld hin, und adressiert sie gefiltert und möglichst angemessen an ein Gegenüber im Außen. Es kann sein, dass sich Konflikte zwischen diesen 3 inneren Instanzen ergeben, weil sie Unterschiedliches wollen und sich deshalb Ambivalenzen ergeben, die eine innere Spannung verursachen. Ein innerer Konflikt wird oft in einen Konflikt mit der Außenwelt verwandelt.
In der Transaktionsanalyse geht es darum, die Klientin/ den Klienten dabei zu begleiten, ihre/ seine Ich-Zustände zu assimilieren und zu harmonisieren, die Abwehrmechanismen zu lockern, etwas mehr innere Freiheit zu erlangen, um sich wieder ganz und gar auf den Kontakt zur Welt einlassen zu können. Je mehr Handlungsmöglichkeiten wir haben, desto autonomer sind wir (Schneider, 2020). Wir können selbst aus den vielen Handlungsmöglichkeiten entscheiden und das hat mit Freiheit und Bewusstheit zu tun.
Das Ideal des reifen Menschen sieht Berne in der Autonomie des Menschen bzw. in seinem autonomen Verhalten. Wenn es uns freisteht und wir uns bewusst entscheiden können, ob wir unseren Ärger in Form eines Fluches, eines Anbrüllens, eines Briefes, eines durchdachten ruhigen Gespräches oder eines Kunstwerkes ausdrücken, sind wir ein Stück autonomer (Schneider, 2020).
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